Wer GOLD FINDEN will, muss auch EISEN GRABEN
Jeder kennt die Gegensätze von Groß und Klein, Hell und Dunkel, Gut und Böse. Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Was aber hat das mit Gold und Eisen zu tun? Genau darum geht es in diesem Schatzsucher-Blog. Zu Beginn stellen wir uns zunächst einmal die Frage nach dem Warum:
Warum suchen Sie nur nach Gold
und ignorieren alle anderen Materialien?
Mögliche Antworten wären zum Beispiel:
- Ich möchte nur Gold finden, weil das am wertvollsten ist und ich damit reich werden kann.
- Ich möchte keinen nutzlosen Schrott ausgraben und meine Zeit vergeuden.
- Edelmetalle wie Gold sind die wahren Schätze. Was soll ich mit eisenhaltigem Schrott oder alter Keramik anfangen?
- Gold bringt das meiste Geld in die Kasse.
Das alles scheinen plausible Gründe zu sein, nur an den Stellen zu graben, an denen der Metalldetektor ein entsprechendes Gold-Signal diskriminieren kann. Warum man dennoch graben sollte, wenn z.B. Eisen signalisiert wird, erklären wir hier ausführlicher. Nach diesem Blog-Beitrag werden Sie sicherlich ganz anders über Eisenmetalle oder ähnliche Metallobjekte denken. Versprochen!
Wer nur nach Gold sucht, kann auch viel Gold übersehen
Ziemlich oft fragen unsere Kunden - meist Schatzsucher aus aller Welt - nach Metalldetektoren, die nur Gold anzeigen soll. Alle anderen Metalle sind sowieso wertlos und interessiert die Goldsucher nicht. Vielleicht sehen Sie das ja ganz ähnlich und haben Ihren eigenen Detektor auch auf Gold eingestellt, um alle anderen Materialien auszufiltern.
Leider kann das schnell dazu führen, dass Sie viele wertvolle Schätze liegen lassen, obwohl sensationelle Reichtümer unter Ihren Füßen liegen. Überlegen Sie sich: Wenn Sie selbst Gold vergraben müssten, würden Sie das Gold dann einfach so in den Boden legen oder würden Sie die wertvolle Ware irgendwie „verpacken“? Die größten Goldfunde der Welt lagen nicht einfach nur so im Erdreich vergraben, sondern das Gold wurde sorgsam in Kisten, Dosen und ähnlichen Behältern eingeschlossen. Was, wenn diese Behälter aus anderen Metallen wie z.B. Eisen, Aluminium, Bronze, Kupfer oder Stahl gefertigt sind?
Auch Kisten aus Holz bestehen zu einem großen Teil aus Metallbeschlägen wie Scharnieren, Schlössern und Verzierungen und werden demzufolge auch als metallisches Signal mit dem Metalldetektor wahrgenommen. Wenn zusätzlich Gold in der hölzernen Schatzkiste liegt, Sie die Kiste aber aufgrund der Eisensignatur nicht ausgraben, werden Sie auch auf das Gold verzichten müssen – was sicherlich nicht in Ihrem Sinne ist, oder? Der nächste Schatzsucher, der über das geheime Versteck hinwegläuft, sieht das vielleicht anders und wird trotz Eisensignatur zur Schaufel greifen und den wertvollen Schatz bergen.
Köderfunde lenken vom eigentlichen Schatz ab
Sehr oft wurden vergrabene Reichtümer und Schatzhorde mit sogenannten Köderfunden versehen, d.h. oberhalb der eigentlichen Fundobjekte wurden minderwertige Grabbeigaben hinterlegt, um potentielle Grabräuber vom eigentlichen Schatzfund fernzuhalten. Nehmen Sie also an, Sie stoßen auf einen solchen Ablenkfund und lassen ihn liegen, weil Sie von einem minderwertigen Schrottfund ausgehen – jedenfalls zeigt Ihnen Ihr Metalldetektor alles andere als Gold an. Dann werden Sie auch nie erfahren, ob weiter unten – in tieferen Erdschichten – nicht doch noch wertvolle Schatzfunde auf ihre Entdeckung warten.
Also: Nicht nur den ersten Fund ausgraben, sondern die gleiche Stelle nochmal mit dem Detektor scannen für den Fall, dass weiter unten noch mehr Schatzfunde lauern. Natürlich bedeutet das für Sie einen wesentlich höheren Zeitaufwand, aber die Aussicht auf einen sagenhaften Goldfund sollte das wohl wert sein.
Warum Gold in Metallbehältern nicht immer als Gold diskriminiert werden kann
In diesem Abschnitt widmen wir uns dem technischen und wissenschaftlichen Hintergrund der Metallunterscheidung. Warum werden Goldmünzen, Goldschmuck und andere Goldobjekte, die in metallischen Behältern aus Eisen, Aluminium oder Stahl eingeschlossen sind, nicht immer und zuverlässig als Gold erkannt?
Alle Metalldetektoren verwenden elektromagnetische Felder, um das Vorhandensein metallischer Objekte zu detektieren.
Bei einer passiven Ortung werden entweder die magnetischen Felder der vergrabenen Objekte selbst bzw. die Veränderungen im Magnetfeld der Erde gemessen, die durch ein solches vergrabenes Schatzobjekt verursacht werden. Für passive Messungen ist es demnach überaus vorteilhaft, wenn die Goldobjekte vor dem Vergraben in Kisten, Büchsen oder Kanistern aus Eisen eingepackt worden sind.
Bei der Nutzung der aktiven Ortungstechnologie erzeugt der Metalldetektor selbst ein zeitlich veränderliches Magnetfeld, um das Vorhandensein und den Leitwert eines unterirdischen metallischen Objektes zu bestimmen.
Die Stärke des Empfangssignals und die zeitliche Verschiebung bezüglich des Sendesignals ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Leitfähigkeit der vergrabenen Materialien/Metalle
- Typ des vorhandenen Bodens
- Frequenz des Metalldetektors
- Größe der verborgenen Objekte
- Tiefe, in der die Schätze vergraben liegen
Je nach Art der verwendeten Technologie kann nun ermittelt werden, ob und wie ein vergrabenes Objekt im Bereich der Suchspule das natürliche Magnetfeld der Erde verändert oder welchen Leitwert das metallische Schatzobjekt hat.
Anhand dieser Messwerte lassen sich Rückschlüsse auf die Art der Metallobjekte ziehen. Allerdings machen es die weiter oben genannten Faktoren sehr schwierig, mehrere unterschiedliche Objekte voneinander zu unterscheiden. Verschiedene Objektgrößen und unterschiedliche Tiefenlagen können zusätzlich zu irreführenden Ergebnissen führen. Wenn das Gold in einer Eisenkiste deponiert wurde, dann überlagert das Signal der umgebenden Kiste das darin enthaltene Gold und kann nicht zwingend als solches identifiziert werden.
Sensationelle Goldfunde, die in Behältern aus Metall versteckt waren
Im folgenden Abschnitt zeigen wir Ihnen, welche Goldschätze in anderen metallischen Behältern versteckt waren und niemals gefunden worden wären, wenn Sie als Schatzsucher diese aufgrund des fehlenden Goldsignals liegen gelassen hätten.
Hoxne Hoard: Gold- und Silbermünzen in einer Holztruhe
Im November 1992 machte der britische Schatzsucher Eric Lawes auf einem Feld in der Nähe von Hoxne (in der Grafschaft Suffolk in England) eine ungewöhnliche Entdeckung. Auf der Suche nach einem verlorenen Hammer schlug sein Metalldetektor an. Doch anstelle des Werkzeugs kamen vereinzelte Münzen und Schmuckstücke ans Tageslicht. Sofort benachrichtigte der Finder die verantwortlichen Archäologen, die daraufhin unzählige weitere kostbare Fundstücke zu Tage förderten.
Neben römischen Gold- und Silbermünzen aus dem 4. und 5. Jahrhundert, sowie Juwelierarbeiten und Gebrauchsgegenständen, fanden die Archäologen auch Überbleibsel von Scharnieren und Schlössern. Diese Metallbeschläge stammten von den Holztruhen, in denen die wertvollen Güter vor dem Vergraben verstaut worden waren. Der Schatzfund von Hoxne ist bis heute der größte spätrömische Hortfund auf den Britischen Inseln und besteht aus mehr als 15.000 Einzelstücken, die sich der interessierte Besucher im Britischen Museum ansehen kann.
Der Gesamtwert des Fundes belief sich auf 1,75 Millionen Pfund (etwa 3,8 Millionen Euro).
Goldbarren in einem Panzer
Im Jahr 2017 erwarb der britische Unternehmer Nick Mead über die Auktionsplattform eBay den Nachbau eines sowjetischen T-54 Panzers. Beim Restaurieren und Reinigen des Fahrzeugs entdeckten er und sein Geschäftspartner fünf große Goldbarren im Wert von ca. 3 Millionen Euro. Es wird angenommen, dass der Panzer 1990 bei der Invasion in Kuwait beteiligt war und irakische Soldaten das Gold entwendet und im Tank versteckt haben.
Wäre der Panzer irgendwo vergraben oder versenkt worden, hätte ein vorbeiziehender Schatzsucher ein massives Eisensignal mit seinem Metalldetektor erhalten. Wenn er dann einfach weitergegangen und den Panzer hätte liegen lassen, wäre auch das Gold im Verborgenen geblieben.
Es kam nicht selten vor, dass ausgediente Panzer in Seen, Teichen oder Sümpfen versenkt wurden. Immer wieder stoßen Militaria-Sammler auf Überreste dieser militärischen Fahrzeuge. Wer weiß denn schon, was deren Besatzungen so alles dort versteckt haben?
Saddle Ridge Hoard: Goldmünzen in Konservendosen
In Nordkalifornien fand ein Ehepaar im Jahr 2013 mehrere rostige Behälter, die auf ihrem ländlichen Wohnsitz in Gold Country vergraben waren. Das Grundstück befand sich in unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem auch der berühmte Goldrausch von 1849 stattfand. Was den Fund so sensationell machte waren natürlich nicht die Blechdosen, sondern deren glänzender Inhalt: mehr als 1400 Goldmünzen aus den Jahren 1847 bis 1894.
Während der Nominalwert des Münzschatzes nur knapp 28000 Dollar betrug, wurde dessen Sammlerwert auf über 10 Millionen Dollar geschätzt.
Der als "Saddle Ridge Hoard" bekannte Schatzfund wird als der größte US-Fund von vergrabenen Münzen gehandelt. Ob der sensationelle Münzfund in irgendeinem Zusammenhang mit dem Goldrausch steht, konnte allerdings nicht geklärt werden.
Auch dieses Beispiel zeigt, dass wer alte rostige Dinge nicht verschmäht, durchaus belohnt werden kann. Alle Münzen waren sorgfältig in alte Blechdosen verpackt und anschließend im Erdreich vergraben worden. Und schon wären Sie wieder am Gold vorbeimarschiert, wenn Sie nur nach Goldsignalen graben würden.
Forrest Fenn's bronzene Schatzkiste
Im Jahr 2010 versteckte der millionenschwere Kunsthändler und Autor Forrest Fenn eine Schatztruhe: eine Bronzekiste gefüllt mit Goldstücken, seltenen Münzen, wertvollen Relikten, teurem Schmuck und Edelsteinen. Die einzigen Hinweise auf den Fundort, die er preisgab, waren in einem von ihm selbst verfassten Gedicht versteckt.
Ausgerüstet mit einem Metalldetektor mussten die Abenteurer zunächst den Ort finden, an dem die Truhe vergraben war. Da die Wertgegenstände in einer Kiste aus Bronze verpackt waren, mussten die Metalldetektoristen außerdem nach Leitwerten für Bronze suchen.
Am 6. Juni 2020 gab Forrest Fenn schließlich bekannt, dass sein Schatz gefunden wurde. Erfahren Sie mehr über den Schatz, wer ihn gefunden hat und wo er schließlich gefunden wurde.